Ghostbusters: The Video Game Remastered im Test: Schaurig schön? (2024)

Schon seit dem Kinostart des ersten Films im Jahr 1984 sind die Ghostbusters absoluter Kult. Daran konnte auch der etwas weniger gemochte zweite Teil nichts ändern, denn dafür gab es erfolgreiche Hörspiele, allerhand Merchandise und natürlich die überaus beliebte Zeichentrickserie, die zwischen 1986 und 1991 produziert wurde. Ein dritter Film erschien jedoch leider nie und über das furchtbare Reboot aus dem Jahr 2016 verlieren wir bessser keine weiteren Worte. Dennoch erschien im Jahr 2009 mit Ghostbusters: The Video Game (jetzt kaufen 36,99 € ) zumindest ein Videospiel, das von den Fans mehrheitlich als Fortsetzung zu den Komödienklassikern gefeiert wurde. Zehn Jahre später kommt der Titel in Form eines Remasters nun auch auf die Nintendo Swich. Die Neuauflage ist jedoch nicht in allen Belangen gelungen.

Maximaler Fan-Service

Quelle: PC GamesMan ist zwar mit den klassischen Ghostbusters unterwegs, spielt aber einen namenlosen Neuling, der Venkman und Co. bei der Geisterjagd unterstützt.Die Story im Spiel knüpft gut an die Geschehnisse der beiden Kinofilme an. New York wird wieder verstärkt von Geistern heimgesucht, seit die Gozer-Ausstellung (Kenner des ersten Films wissen Bescheid) angekündigt wurde. Da sich die Aufträge häufen, entschließen sich Venkman und Co., einen neuen Azubi einzustellen, in dessen Rolle natürlich wir schlüpfen. Als angehender Geisterjäger unterstützen wir unsere Vorgesetzten aber nicht nur im Kampf gegen paranormale Erscheinungen, sondern testen auch hochgefährliche Waffenprototypen, die sich später aufrüsten lassen.

Die Geschichte ist durchweg amüsant und glänzt immer wieder mit cleverem Wortwitz und trockenem Humor. Man merkt, dass sie von Harold Ramis und Dan Aykroyd verfasst wurde, die auch die Drehbücher zu den Filmen schrieben. Zudem schickt uns das Spiel an bekannte Orte aus den Kultstreifen. So fangen wir beispielsweise Slimer im Sedgewick Hotel oder kämpfen auf einem Hochhausdach gegen den Stay-Puft-Marshmallow-Mann. Selbst im Geisterjäger-Hauptquartier finden wir gelungene Anspielungen auf die Filme. So kann man zum Beispiel ein kleines Schwätzchen mit dem in einem Bild gefangenen Vigo halten. Doch auch in Sachen Gameplay orientiert sich Ghostbusters: The Video Game toll an der Filmvorlage.

Zwar gibt es später weitere Waffenarten, um ein wenig mehr Abwechslung in den Shooter-Alltag zu bringen, doch die Geisterjagd fühlt sich immer so an, wie es sich Fans wünschen. So muss man die Geister zunächst schwächen, bevor man sie in die Falle ziehen kann und zwischendurch lassen die Geisterjäger allerhand dumme Sprüche vom Stapel. Schön sind auch die zahlreichen Bossgegner, bei denen man geschickt das mitgeführte Equipment nutzen muss, um gegen die mächtigen Geister zu bestehen. Hinzu kommen noch atmosphärische Levels und wunderbar abwechslungsreiches Gegnerdesign, um den Fan-Service abzurunden.

Quelle: PC GamesDas Spiel steckt voller gelungener Anspielungen und Zitate der beiden Filme. Direkt zu Beginn jagt man Slimer im Ballsaal des Sedgewick Hotels.

Nostalgie ist nicht alles

Nimmt man die rosarote Brille jedoch mal ab, erkennt man auch schnell, dass Ghostbusters: The Video Game schon zum ursprünglichen Release kein Meilenstein der Videospielgeschichte war und zehn Jahre später nun noch mehr kleinere Probleme erkennbar sind. So ist das Geisterjäger-Gameplay zwar spaßig und so, wie man es sich als Fan vorstellt, aber auch etwas repetitiv. Zudem ist die Steuerung teilweise etwas ungenau und gerade Ausweichmanöver sind recht holprig auszuführen.

Quelle: PC GamesDas Gegnerdesign ist wunderbar abwechslungsreich und thematisch passend zum Level. Im Museum kämpft man beispielsweise gegen Geister aus dem Bürgerkrieg.Hinzu kommen ab und an eingestreute Umgebungsrätsel, die nicht nur ziemlich aufgesetzt wirken, sondern teils auch schlecht erklärt sind. Fans der Filme können über diese Makel hinwegsehen, doch wer sich nicht auf den Nostalgiefaktor berufen kann, dürfte den Titel oftmals als ziemlich sperrig empfinden. Außerdem ist das Remaster nicht immer gut gelungen. So gibt es in der Neuauflage nur noch die englische Originaltonspur. Im ursprünglichen Release 2009 konnte man dagegen noch den deutschen Stimmen von Bill Murray und Kollegen lauschen.

Quelle: PC GamesUm Bosse zu besiegen, muss man das mitgeführte Equipment geschickt nutzen. Protonenstrahlen reichen nicht immer.Zudem scheint es in den Zwischensequenzen leichte Probleme zu geben. Ein großer Teil der Cutscenes wurde nicht optimiert und ist daher auffällig niedrig aufgelöst. Dabei fällt auch auf, dass die Tonspur nicht lippensynchron ist, sondern etwas zu früh einsetzt. Überhaupt muss man festhalten, dass die Switch-Version die schwächste Remaster-Variante ist und sich die Grafik kaum vom Originalspiel auf PS3 oder Xbox 360 unterscheidet. Allerdings ist ebenso hervorzuheben, dass der Titel absolut flüssig läuft und auch im Handheld-Modus keinerlei Ruckler oder technische Ärgernisse zu erkennen sind. Ghostbusters: The Video Game ist auch als Remaster kein makelloser Klassiker, für Fans der kultigen Geisterjäger aber dennoch ein Muss.

Die anderen Versionen

Unser Text bezieht sich hauptsächlich auf die Switch-Version, da der Artikel zunächst für unser Nintendo-Magazin N-ZONE umgesetzt wurde, doch wir haben Ghostbusters: The Video Game Remastered natürlich auch auf den anderen Plattformen gespielt. Spielerisch gilt auch für PC, PS4 und Xbox One, was wir oben im Text beschrieben haben. Technisch sehen die Fassungen jedoch etwas besser aus als die Switch-Version und auch das Problem mit der Lippensynchronität fiel uns hier nicht so sehr auf. Die niedrig aufgelösten Cutscenes sind jedoch auch auf PC und Co. nicht so hübsch anzuschauen.

Fazit & Wertung